Gerhard Wich-Heiter wird in den Ruhestand verabschiedet

Gerhard (Gerd) Wich- Heiter wurde nach fast vier Jahrzehnten verdienstvollen Wirkens in der Verwaltung der Marktgemeinde Marktrodach aus dem Dienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der weitere Weg des 63- jährigen Pensionärs führt aber wieder auf die Schulbank zum Studium. Er will an der Universität Bamberg historische Geografie studieren und wird sein Wissen auch weiter für seine Heimatgemeinde einsetzen. Bis er in den gemeindlichen Dienst eintrat war Wich- Heiter als studierter Finanzbeamter (Diplom- Verwaltungswirt) im Finanzamt Coburg und Finanzamt Kronach tätig.

Bürgermeister Norbert Gräbner ließ in seiner Laudatio einige markante Punkte aus dem Berufsleben von Gerd, wie Gerhard Wich- Heiter allgemein genannt wird, Revue passieren. Im Jahr 1978, noch zu Zeiten von Bürgermeister Willi Kestel wurde er in die Gemeinde Unterrodach eingestellt. Wenige Wochen später, zum 1. Mai 1978, mit Abschluss der Gemeindegebietsreform wurde er unter Bürgermeister Siegfried Haderlein in die Dienste des Marktes Marktrodach übernommen. In über 38 Jahren im Rathaus war er stets ein fachkundiger Ansprechpartner für die Bürger und weit über sein Ressort, Bauamt und Ortsrecht, hinaus erfüllte er vielfältige Aufgaben und scheidet nun nach 38 Jahren, als Verwaltungsamtsrat in den wohlverdienten Ruhestand aus. Große Verdienste erwarb er sich in seiner Gemeinde in ehrenamtlicher Tätigkeit. Als Kreisheimatpfleger wirkte er von 1980 bis 1995 über die Marktgemeinde hinaus. Besonders in der Flößerei machte er sich europaweit einen Namen. Er war maßgeblich an der Gründung der deutschen und internationalen Flößervereinigung und am Zustandekommen der Partnerschaft mit Uhlstädt in Thüringen beteiligt. Das Flößermuseum ist, unter anderem, ein Lebenswerk von ihm das er mit Leidenschaft und Herzblut mit aufgebaut hat und auch heute noch begleitet und für dessen Pflege er besonders dem Flößerverein dankbar ist. Die Heimat mit zu gestalten und Schönheiten erhalten ist sein besterben in der Gemeinde gewesen. „Gerade für den Altort von Unterrodach, aber auch für die gemeindlichen Feld- und Waldgrundstücke bist Du der nicht mehr wegzudenkende Kümmerer“, sagte Gräbner. Und fügte hinzu, „Gerd ist als langjähriger Gemeindebeamter zu einer regelrechten Institution in Marktrodach und in vielerlei Hinsicht zum Fachmann und Berater für die Bürger und Mitarbeiter in der Verwaltung geworden.“

Neben dem Bürgermeister dankte auch Katja Wich, die Nachfolgerin als Geschäftsleiterin und Leiterin im Bauamt, im Namen der Belegschaft im Rathaus und des Bauhofteams, für die SPD/SBM-Gemeinderatsfraktion, Oliver Skall für die gute Zusammenarbeit mit dem Kollegen und Fachmann, Gerd Wich- Heiter. Für seine Laufbahn im neuen Lebensabschnitt (Un)ruhestand mit Studium überreichte er als Präsent eine Schultüte.

In seiner Ära im Rathaus habe er drei Bürgermeister erlebt, blickte Gerd Wich-Heiter zurück auf seine vielfältigen Aufgaben in der Verwaltung der Marktgemeinde. Eigentlich wollte er Kartograph werden, weil sein Interesse bis heute noch historischen Altbauten gilt. Er war auch einige Zeit Lektor in der evangelischen Kirchengemeinde uns spielte auch mit dem Gedanken Pfarrer zu werden. Schließlich habe er die Landesfinanzfachhochschule in Herrsching besucht und letztlich sei er auch aufgrund seiner Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst geschäftsleitender Beamter in der Marktgemeinde Marktrodach geworden und hat in seiner Heimatgemeinde ein Haus gebaut und Familie gegründet. Hunderte von Gemeinderatssitzungen habe er protokolliert, etliche Mitarbeiter im Rathaus genauso wie Gemeinderäte kommen und gehen gesehen, aber stets könne er auf ein anständiges Verhältnis zu allen zurückblicken, worauf er sich stolz zeige. Die Heimatgemeinde habe sich stark verändert in diesen fast vier Jahrzehnten. Die Schaffung und Gestaltung von Baugebieten und Wohngebieten wie beispielsweise Hirtenwiesen oder das Gewerbegebiet Gries sind entstanden und Kanalisation und Klärwerk sind gebaut worden, aber auch ein neues Ortsrecht mit Gebührensatzungen waren durchzuführen. Dass er weiter an der Entwicklung von Marktrodach und besonders am Ortskern von Unterrodach Interesse habe, drückte er darin aus, man dürfe die Entwicklung im Ortskern nicht den Zufall und nicht sich selbst überlassen. Marktrodach habe darauf bereits reagiert und gehe mit gutem Beispiel voran mit einem angestrebten integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) und sollte dabei Mut zu Veränderungen zu zeigen , damit haben wir alle noch eine Mammutaufgabe zu leisten und dies hörte sich nicht nach Ruhestand an.

Er wünschte den Kommunalpolitikern, mit Mut, Kraft und Zuversicht die Revitalisierung des Ortskerns anzugehen und auf einen guten Weg in die Zukunft den Bürgern stets das Gefühl zu vermitteln, sie sind nicht allein gelassen.

Gerd Wich-Heiter wird verabschiedet

Das Bild zeigt: Bürgermeister Norbert Gräbner (links) überreicht Gerhard Wich- Heiter die Versetzungsurkunde in den Ruhestand. V.l.nr: Bürgermeister Norbert Gräbner, Gerd Wich-Heiter, Katja Wich, Ulrike Sesselmann, Ruth Punzel, Dagmar Zeuß, Barbara Skall, Hubert Mäusbacher, Andreas Buckreus sowie Bettina Häublein

Foto: K.- H. Hofmann