2 neue Böllerschützen für Zeyern

Nachdem die beiden langjährigen Böllerschützen ihre ehrenamtliche Tätigkeit an der Böllerkanone beendet haben, wurden über das Marktrodacher Mitteilungsblatt in der Ausgabe vom 9. April 2022 zwei neue Böllerschützen für die Salutkanone in Zeyern gesucht. Ehrenamtlich übernehmen nun Christina und Torsten Jung aus Zeyern die alte Tradition des Böllerschießens zu Fronleichnam für die Katholische Kirchengemeinde St. Leonhard Zeyern. Ihr Einsatz beginnt bereits am Vorabend des Frohnleichnamtages zum Zapfenstreich. Da der bisherige Platz der Böllerschützen weggefallen ist, muss ein neuer Platz gefunden werden. Voraussichtlich wird am ehemaligen Wasserhäusla geböllert. Um 20 Uhr trifft man sich am Mittwoch um 20.00 Uhr am Feuerwehrhaus. Mit Böllerschüssen und Musik wird der Prozessionsweg begangen.

Das Frohnleichnamsfest ist ein Höhepunkt im katholischen Kirchenjahr. An diesem Tag wird die bleibende Gegenwart Christi im Sakrament in festlicher Freude gefeiert. Der Frohnleichnamstag beginnt um 6 Uhr mit dem Weckruf, und kurz vor 8 Uhr folgt die Kirchenparade. Bei allen vier Altären, während des Evangeliums und während des Segens werden Böllerschüsse abgegeben. Auch am Samstagabend gibt es wieder eine Kirchenparade und es wird zum sakralen Segen an allen Altären geschossen, sagt der Zeyerner Matthias Hermann.

Geböllert wird, soweit sich die ältesten Zeyerner Mitbürger erinnern können, schon immer zu Frohnleichnam, so Hermann. Seit wann genau in Zeyern die Böllerkanone im Einsatz ist, ist nicht bekannt. Die uralte Tradition des Böllerschießens ist bis ins 14./15. Jahrhundert zurückzuführen und bis heute erhalten. Wie man nachlesen kann, ist der Erstnachweis auf 1377 datiert.

Böllerschütze kann nicht jeder werden, denn in Deutschland greift wegen des Schwarzpulvers das Sprengstoffgesetz. So muss der Schütze mindestens 21 Jahre alt sein und sich einer Überprüfung auf Zuverlässigkeit und persönliche Eignung unterziehen. Es muss eine Erlaubnis nach § 27 SprengG erlangt werden, wofür ein Fachkundezeugnis vorzuweisen ist. Dieses kann man bei einem Fachkundelehrgang erzielen.

Christina und Torsten Jung haben für ihre Erlaubnis extra einen solchen Kurs für Böllerschützen in Fürth besucht. Nun werden sie heuer zum ersten Mal diese ehrenvolle, aber auch gefährliche Aufgabe wahrnehmen.

Erster Bürgermeister Norbert Gräbner dankte Christina und Torsten Jung dafür, dass sie die Tradition in Zeyern weiterleben lassen. Sein weiterer Dank galt Wolfgang Weiß und Helmut Parteimüller für ihren 20-jährigen ehrenamtlichen Dienst an der Böllerkanone.

Achtung: Das Probeschießen ist am 27.05.23 von 10-12 Uhr


Im Bild: Erster Bürgermeister Norbert Gräbner, Christina und Torsten Jung sowie die Geschäftsführerin der Gemeinde, Katja Wich (von rechts).