Spielplatz Oberrodach nach Sanierung eingeweiht

Die Kinder aus der Marktgemeinde Marktrodach können wieder ausgelassen spielen und toben. Ende Juli konnte die Sanierung des Spielplatzes in Oberrodach abgeschlossen werden und der TÜV hat alle Geräte freigegeben. Am Dienstag, den 22. September fand nun die offizielle Einweihung durch den Ersten Bürgermeister Norbert Gräbner sowie die Weihe durch Pfarrer Matthias Rückert und Kaplan Florian Will statt. Anwesend waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Elterninitiative, des Gemeinderats und der zahlreichen Spenderinnen und Spender. Ursprünglich sollte zu diesem Anlass ein großes Kinderfest auf dem Gelände stattfinden, doch wie überall hat auch hier Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Kaplan Florian Will (2.v.l.) und Pfarrer Matthias Rückert (3.v.l.) weihten die neuen Geräte auf dem Spielplatz in Oberrodach. Julia Köstner (l.) erhielt stellvertretend für alle Mitwirkenden der Elterninitiative einen Blumenstrauß vom Erster Bürgermeister Norbert Gräbner (r.).

 

Doch der Reihe nach:

Ende letzten Jahres kam die Leiterin der Marktrodacher Krabbelgruppe, Julia Köstner aus Oberrodach, auf die Verwaltung zu und regte im Namen vieler Eltern die Revitalisierung der Anlage im Bereich zwischen Birkenweg und Kellerstraße an. Die Geräte seien zwar immer gut in Schuss gehalten und bei Bedarf repariert worden, jedoch gab es auf den Spielplätzen in der Gemeinde schon lange nichts Neues mehr zu entdecken und gerade in Oberrodach sei noch sehr viel ungenutzter Platz vorhanden gewesen. Auch die steigenden Geburtenzahlen und der Zuzug vieler junger Familien nach Marktrodach waren weitere Gründe für die Dringlichkeit dieses Vorhabens.

Auf Wunsch des Bürgermeisters Norbert Gräbner besuchte Bauamtsleiterin Katja Wich daraufhin die Krabbelgruppe und schlug den Eltern eine Initiative vor, im Rahmen derer sie ihre Ideen konkretisieren. Gemeinsam wurden sich daraufhin neue Spielplätze in der Region angeschaut, Kataloge gewälzt und Angebote für eine mögliche Sanierung eingeholt, um bereits den Kostenrahmen abschätzen zu können.

In der Gemeinderatssitzung vom 18. November 2019 stellten Vertreter der Elterninitiative dann den Ist-Zustand des Spielplatzes sowie die gemeinsam erarbeiteten Ideen und Wünsche für die Neugestaltung vor. Es sollte etwas Neues und Besonderes angeschafft werden, was man nicht auf jedem beliebigen Spielplatz in der Gegend finden kann. Als Beitrag zu den Kosten von voraussichtlich 50.000 Euro hat sich die Elterninitiative auch um Spenden bemüht. Der Gemeinderat würdigte das große Engagement der Eltern und erklärte, die Möglichkeit einer Förderung für dieses Projekt prüfen zu lassen und die Maßnahme in den Haushaltsberatungen für 2020 zu berücksichtigen. Leider konnten keine Fördermittel akquiriert werden, dennoch entschied sich der Gemeinderat in der Sitzung vom 10. Februar 2020 dafür, 60.000 Euro für die Erneuerung des Geländes in den Haushalt 2020 einzustellen. Die Verwaltung leitete sogleich baurechtliche Schritte ein und bereitete die Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten vor.

Im April konnte die Ausführung an den Spielgeräte-Hersteller Richter GmbH aus Frasdorf vergeben werden, die Vorarbeiten wurden vom gemeindlichen Bauhof und der Firma Marco Mai Garten- und Landschaftspflege erbracht. Für rund 50.000 Euro wurden neue Spielgeräte geordert, bei deren Auswahl die engagierten Eltern natürlich mit einbezogen wurden. Der Wunsch war es, eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Kletter- und Rutschturm und den Schaukeln zu schaffen. Ein Spielplatz soll die Kreativität, Phantasie, Beweglichkeit, Kondition und Fitness von Kindern in verschiedenen Entwicklungsphasen fördern, aber auch Bereiche zur Erholung und zum Stressabbau bieten.

So fiel die Entscheidung unter anderem auf ein niedriges Plattformhaus, das mit einer breiten Rutsche, Kletternetz und einem Sandaufzug mit Röhre vielfältige Spielmöglichkeiten ab dem Kleinkindalter garantiert. Daneben wurde ein kleines Pferdchen-Gespann mit Sitzgelegenheit aufgestellt, das schon bei den Kleinsten das Rollenspiel verstärken und die Kommunikation anregen soll. Unweit davon wurden außerdem zwei Trampoline in den Boden eingelassen, auf denen etwas größere Kinder um die Wette hüpfen und sich so richtig auspowern können. Für die ganz Wagemutigen bietet ein Geflecht aus massiven Naturholzstämmen und einem Kletter- oder Liegenetz auf kleinem Raum viel Platz zum Balancieren, Klettern und Erleben von Höhe, aber auch zum Ausruhen und Beobachten. Die alten Spielgeräte erhielten bei einem Arbeitseinsatz der Elterninitiative einen frischen Anstrich und laden nun wieder zum Toben und Spaß haben ein. Die Farben hierfür wurden vom oberrodacher Maler Heiko Renk gespendet. Um auch den Eltern einen komfortablen Aufenthalt auf dem Spielplatz zu bieten, wurden außerdem neue Bänke aufgestellt und eine großzügige Sitzgruppe mit Tisch lädt unter den Bäumen zum Verweilen oder Picknicken ein. Anfang Juli wurden die von Kindern und Eltern sehnlichst erwarteten Geräte schließlich geliefert und aufgebaut. Nach der Abnahme durch den TÜV durften sie dann auch endlich getestet werden.

Die Elterninitiative ist sehr zufrieden mit dem Endergebnis und Julia Köstner hat seit der Wiedereröffnung viele positive Rückmeldungen von Eltern aus dem Ort erhalten. Außerdem habe sie festgestellt, dass der Spielplatz nun viel besser besucht sei, als es vor der Neugestaltung der Fall gewesen war.

Ein großes Dankeschön gilt sowohl der Elterninitiative als auch den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die das Vorhaben zusätzlich mit finanziellen Mitteln unterstützt haben. Beim „Angrillen für den guten Zweck“ konnte die Wählergemeinschaft „Menschen für Marktrodach“ im März 1.600 Euro für den Spielplatz sammeln. Hinzu kamen weitere 4036,60 Euro aus Einzelspenden von der Reinhard und Maria Ultsch-Stiftung aus Oberrodach, der VR Bank Oberfranken Mitte, der Sparkasse Kulmbach-Kronach, der Firma Marco Mai Garten- und Landschaftspflege aus Großvichtach, Schuh Sport Müller aus Unterrodach, der Firma Regel Bau aus Großvichtach, RVT Process Equipment aus Oberrodach, Dr. Amely Eckstein aus Oberrodach, der KMW Stiftung aus Unterrodach, RCV Consulting aus Wirsberg, der Mühlenapotheke Marktrodach, Peter Himmel aus Unterrodach und aus der Spendenbox der Elterninitiative von der Vernissage in der Ideenwerkstatt Firlefanz. Die hohe Spendenbereitschaft zeigt, dass man in Marktrodach zusammenhilft und gemeinsam anpackt und dass Kinder und junge Familien ein ganz wichtiger Teil der Gemeinde sind.

Auch der Markt arbeitet stetig daran, die Kinder- und Familienfreundlichkeit von Marktrodach immer weiter zu verbessern und ist bereits dabei, alle Spielplätze im Gemeindegebiet nach und nach zu erneuern. Als nächstes ist bereits der Spielplatz in Großvichtach an der Reihe, auf dem bestehende Spielgeräte zum Teil aufgefrischt oder ersetzt wurden. Aktuell entsteht hier auch noch ein Spielhügel mit widerstandsfähigem Teppichvlies. Über die genauen Maßnahmen wird bald ebenfalls im Rahmen der Einweihung berichtet werden. Außerdem hat sich der Markt Marktrodach im Rahmen einer Allianz mit dem Markt Presseck um Fördermittel aus der europäischen LEADER-Initiative beworben, mit denen unter anderem ein Erlebnisspielplatz am Fuße der Radspitze in Seibelsdorf realisiert werden soll.