Neue Linde in Erinnerung an Forstdirektor Michael Schneider gepflanzt

2016 verstarb überraschend der Forstdirektor Michael Schneider. Es gibt wahrscheinlich nur wenige Waldbesitzer, die nicht in irgendeiner Form mit dem sehr geschätzten Waldfachmann zu tun hatten. Als langjähriger forstlicher Bereichsleiter am Amt für Landwirtschaft und Forsten war Michael Schneider für die Privatwaldbesitzer in den beiden Landkreisen Kulmbach und Kronach zuständig.

Nach dem Eintritt in den Forstdienst war der gebürtige Würzburger zunächst von 1978 bis 1986 an der Oberforstdirektion in Bayreuth. Nach seiner ersten Stelle in führender Position als stellvertretender Forstamtsleiter in Coburg von 1998 bis 1992 übernahm er für fünf Jahre als Behördenleiter das Forstamt in Kronach. Anschließend wechselte er nach Rothenkirchen, wo er ebenfalls das Forstamt leitete. Nicht zuletzt aufgrund seiner ausgezeichneten Kenntnisse wurde er schließlich 2005 ans Amt für Landwirtschaft und Forsten nach Stadtsteinach berufen. Als stellvertretender Leiter des Amtes war er für den Bereich Forsten verantwortlich.

„Sein Kind“ war auch das vor 25 Jahren ins Leben gerufene Jugendwaldheim in Lauenstein, die Bildungseinrichtung lag ihm immer sehr am Herzen. Auch die Kommunen und Waldbesitzervereinigungen waren stets in engen Kontakt mit dem Forstdirektor. Für Michael Schneider gab es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, die er immer im gemeinsamen Einvernehmen mit allen Beteiligten zu lösen versuchte. Dass eine gute Waldbewirtschaftung, hier legte er seit Jahren auf einen gezielten Mischwaldumbau großen Wert, nicht ohne Jagd möglich ist, war ihm natürlich bestens bekannt. Er setzte sich deshalb auch für die Jungjägerausbildung ein.

Michael Schneiders fachlicher Rat war überall gefragt, so war er auch Berater des Naturpark Frankenwald und beim Landschaftspflegeverband. Neben dem Tagesgeschäft war er oft mit den Waldbesitzern im Gespräch und auch vor Ort im Wald. „Wie ein Wanderprediger machte er dabei immer souverän und unermüdlich, mit einen unheimlichen forstlichen Wissen ausgestattet, auf den notwendigen Waldumbau aufmerksam. Der Mischwald und besonders die Weißtanne waren stets seine „Lieblingsthemen“.

Zum Andenken wurde kurz nach Michael Schneiders Ableben  eine Winterlinde am Oberrodacher Berg gepflanzt, die bedauerlicherweise im Jahr 2019 dem Pfingstbrauch zum Opfer fiel: Ein verliebter junger Mann wollte seinem „Madla“ eine Birke stecken und ihr dadurch seine Liebe beweisen. Generell eine gute Idee alte Traditionen aufleben zu lassen, doch handelt es sich nicht um eine Birke, sondern um eine Linde, die zudem noch feinsäuberlich eingezäunt war.

Im Kreise der Familie Schneider wurde in diesem Jahr erneut eine Linde auf dem Oberrodacher Berg gepflanzt. Im Bild stehend v.l.n.r.: Norbert Gräbner, Michael Schneider jun. (Sohn), Edgar Götz (befreundeter Waldbesitzer), Leon Müller (Enkel), Werner Hannig (Forstdirektor a.D. und langjähriger Kollege), Anna-Maria Schneider (Witwe); sitzend v.l.n.r.: Martin Müller (Schwiegersohn), Klara Müller (Enkel), Johann Müller (Enkel) und Bettina Müller (Tochter)