Historisches Pfarrhaus in Seibelsdorf könnte in altem Glanz erstrahlen

Viele Seibelsdorfer verbinden mit dem historischen Pfarrhaus positive Erinnerungen. Seien es Zusammenkünfte im Erdgeschoss oder packende Tischtennisspiele im eigentlich nicht ausgebauten Dachboden. Nur der erste Stock war teils tabu, befanden sich dort die Wohnräume des Pfarrers.

Zwischenzeitlich wird das wunderschöne Gebäude samt großräumigem Pfarrgarten nur noch sporadisch genutzt – steht also faktisch leer. In den vergangenen Jahren hat sich ein enormer Sanierungsaufwand aufgetürmt.

Durch die Förderoffensive Nordostbayern des Freistaates Bayern bietet sich aber nun die Gelegenheit, die Finanzierung einer Generalsanierung auf die Beine zu stellen. Auch wenn sich das Gebäude noch in kirchlicher Hand befindet, hat der Markt Marktrodach das Architekturbüro Schöttner mit der Erstellung eines Nutzungskonzeptes sowie förderantragsfähiger Unterlagen beauftragt. Hintergrund dabei ist unter anderem, dass die Mittel aus der Förderoffensive nur von einer Kommune in Anspruch genommen werden können.

Dazu fanden in den letzten Monaten verschiedene Untersuchungen sowie Abstimmungen mit Behörden wie dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Amt für ländliche Entwicklung sowie der Regierung von Oberfranken statt.
Der Großteil des Gartens sowie das Erdgeschoss sollen für Zusammenkünfte der örtlichen Vereine sowie der dörflichen Gemeinschaft genutzt werden, sei es für Sitzungen, Veranstaltungen oder einfach zum gemütlichen Beisammensein. Im ersten Stock entstünden mehrere Wohneinheiten.

Die Finanzierung teilt sich grob gesagt so auf, dass der öffentliche Bereich mit Mitteln aus der Förderoffensive Nordostbayern durch das Amt für ländliche Entwicklung und für den Wohnbereich die Wohnraumförderung (Regierung von Oberfranken) genutzt werden soll. Der im Detail steckende Teufel macht aber auch leider vor dem Pfarrhaus keinen Halt.

Bei einer geschätzten Bausumme von etwas mehr als zwei Millionen Euro verbliebe ein beträchtlicher Eigenanteil beim Markt Marktrodach. Nachdem die Förderoffensive Nordostbayern im Jahr 2020 ausläuft und Anträge möglichst noch im Juni zu stellen sind, bleibt nicht mehr viel Zeit für eine Entscheidung. Diese wird daher der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, den 18.06.2020, in der Rodachtalhalle treffen. Aufschlag um 19:00 Uhr – Wortgefechte statt Ballwechsel – es wird spannend.