Gemeinsam für die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr

Der Weg, der zwischen TEDI Markt und ASB Seniorenheim von Oberrodach kommend ins Gewerbegebiet Gries führt, wird gerne von Kindern der Grundschule Rodachtal genutzt, um am Morgen durch das Gewerbegeiet über die Kreuzung der B 173 auf dem Fußgänger- und Radweg beim Rewe Markt in ihre Schule zu kommen. Die Überquerung der Straße im Gewerbegebiet ist nicht einfach und stellte sich gerade für die Kleinsten als schwierig heraus. Die Fahrzeugteilnehmer sind oft in Gedanken versunken und fahren mit einem hohen Tempo an den wartenden Kindern vorbei.

Aber von vorne:

Der Markt Marktroach prüfte an dieser Stelle die Errichtung eines Fußgängerüberwegs. Doch zur Errichtung eines Fußgängerwegs gibt es rechtliche Vorgaben und Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Der Markt Marktrodach wollte mit der Errichtung dieses Überweges die Überquerungen in diesem Bereich bündeln. Anfang des Jahres fanden bereits erste Termine mit Vertretern der Polizei, dem Landratsamt Kronach, Herrn Dieter Krapp von der Stadt Kronach und Katja Wich des gemeindlichen Bauamtes statt, nachdem dieser Wunsch auch vom Gemeinderat bestätigt wurde. Nach erster Einschätzung zur rechtlichen Situation wurde festgestellt, dass eine rechtliche Umsetzbarkeit nicht vorhanden ist. Bestätigt wurde diese Einschätzung durch Thomas Kotschenreuther vom Sachgebiet Verkehr des Landratsamtes Kronach.

Nachdem kein Fußgängerüberweg errichtet werden konnte, prüfte man die Voraussetzungen zur Errichtung einer Geschwindigkeitsreduzierung in diesem Bereich auf 30 km/h. Dies wurde mittlerweile angeordnet und eingerichtet, nachdem die Voraussetzungen gegeben waren.

Auf Wunsch von Vertretern der Grundschule mit Annegret Hümmrich und Karin Hader sowie Elternbeiratsvorsitzender Ulrike Saal fand im Herbst ein erneuter Termin mit der Polizei, dem Verkehrserzieher der PI Kronach Heiko Sesselmann und Katja Wich vom gemeindlichen Bauamt statt. Die Verkehrssituation wurde nochmals erörtert. Die gemeinsame Idee einen Verkehrshelfer zu suchen wurde geboren und auf den gemeindlichen Medien gesucht. Auch innerhalb der Elternschaft wurde ein Aufruf geschalten.

Glücklich ist man, dass man mit Florian Weißbach einen Bürger aus Oberrodach für sich gewinnen konnte, der derzeit Zeit hat und seiner Heimatgemeinde etwas zurückgeben möchte. Nach Ausbildung und Schulung durch den Verkehrserzieher Heiko Sesselmann konnte Florian Weißbach am 15.12.2021 an den Start gehen und erstmalig am Morgen den Kindern über die Straße helfen.

Rektorin Annegret Hümmrich ist sehr froh, dass eine Lösung gefunden wurde und bedankte sich auch im Namen der Elternschaft. Heiko Sesselmann, der im Landkreis Kronach Verkehrserzieher und für den sicheren Schulweg zuständig ist, dankte dem Markt Marktrodach für diese Herangehensweise und den Willen, eine Lösung zu finden. Neben einer weiteren Gemeinde im Landkreis Kronach ist dies einzigartig. Er dankte ebenfalls allen Beteiligten und bittet die Verkehrsteilnehmer darum, Geschwindigkeiten einzuhalten und auf Fußgänger zu achten. Bürgermeister Norbert Gräbner dankte allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit und Herrn Weißbach für seine Zusage, denn ohne ihn würde es nicht geben. Florian Weißbach „Ich habe derzeit Zeit… Ich mach es gerne und bin dafür, nicht immer nur zu reden, sondern einfach nur zu machen.“

Was ist ein Verkehrshelfer?

Verkehrshelfer bzw. Schülerlotsen sind dazu da, jüngeren Kindern auf ihrem Schulweg bei der Überwindung kritischer Stellen zu helfen, die für sie problematisch sind. Oftmals sind Schülerinnen und Schüler an gefährlichen Örtlichkeiten als Verkehrshelfer allerdings überfordert und müssen durch Erwachsene ersetzt werden. Viele Schulen rufen aus diesem Grund speziell Eltern dazu auf, sich ehrenamtlich als Verkehrshelfer  an der Schule ihres Kindes zu engagieren. An Grundschulen kommen in der Regel nur erwachsene Verkehrshelfer in Frage.

 

Im Bild: Verkehrserzieher Heiko Sesselmann, Bürgermeister Norbert Gräbner, Florian Weißbach, Schulleiterin Annegret Hümmrich und Katja Wich vom gemeindlichen Bauamt (von links).