Förderoffensive Nordostbayern: Altes Rathaus wird zum Ärztehaus

Im Juli letzten Jahres berichteten wir über die Einreichung des Zuwendungsantrags für Fördergelder aus der FONOB zur Sanierung des Anwesens in der Kulmbacher Straße 5 und dessen Umbau zu einem Ärztehaus. Das ehemalige Oberrodacher Rathaus ist damit eines von fünf Objekten in Marktrodach, welche schon lange leer standen und mithilfe von staatlichen Zuschüssen wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden sollen. Kürzlich ist nun der Zuwendungsbescheid von der Regierung von Oberfranken im Rathaus eingegangen. Da es sich um ein sogenanntes „rentables Projekt“ handelt, bei dem langfristige Einnahmen durch die Vermietung zu erwarten sind, fällt die Förderung verhältnismäßig geringer aus als bei anderen Maßnahmen, welche durch FONOB bezuschusst werden. Die Gesamtkosten wurden in der Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Müller Architekten aus Kronach auf rund 1,29 Mio. Euro geschätzt. Laut Zuwendungsbescheid wird die Gemeinde 373.500 Euro aus dem Fördertopf der Regierung von Oberfranken erhalten. Dennoch bringt das Projekt durch die Ansiedlung neuer Ärzte einen immensen Mehrwert für unsere Gemeinde, was auch die Mitglieder des Marktgemeinderates so sahen und die Durchführung zu den genannten Konditionen in ihrer letzten Sitzung einstimmig beschlossen.

Nachdem Förderbescheid und Durchführungsbeschluss nun vorliegen, können weitere Detailplanungen starten. Aktuell läuft bereits die Werksplanung für den Anbau des Treppenhauses, welches auf der Rückseite des Gebäudes durch eine Rampe und einen Aufzug einen vollkommen barrierefreien Zugang zu den Praxen ermöglichen soll. Die Liftanlage wird außerdem für den Liegendtransport geeignet sein, wodurch die Nutzungsmöglichkeiten auf verschiedene Fachärzte erweitert wird. Die historische Fassade zur Straßenseite hin bleibt hierdurch unverändert erhalten und wird lediglich instandgesetzt, um den typischen Anblick im Ortszentrum zu erhalten. Für diese Planung ist das Büro HTS Plan aus Kronach zuständig, dessen Geschäftsführer Thomas Kleylein sich als Oberrodacher besonders über diesen Auftrag freut.

 

Im Gebäude selbst werden zwei grundrissgleichen Praxen mit jeweils rund 140 m² im Erdgeschoss und im Obergeschoss entstehen. Die Grundrisse werden dabei auf den typischen Praxisalltag angepasst: neben einem Empfang werden jeweils einen Personalzimmer mit eigenem Sanitärraum, ein behindertengerechtes Patienten-WC, ein Wartebereich sowie drei Behandlungs- oder Sprechzimmer entstehen. Ergänzt wird jede Praxis durch ein Büro und einen weiteren Raum, der beispielsweise als Labor oder Lager genutzt werden kann. Durch den Abriss der alten Treppenanlage zwischen Erdgeschoss und dem 1. Stockwerk entstehen auf beiden Etagen zusätzliche Abstellräume. Eine Anpassung der Grundrisse an die speziellen Praxisanforderungen zukünftiger Nutzer oder auch eine Nutzung beider Stockwerke als eine große Praxis ist weiterhin möglich. Hinter dem Gebäude wird ein Parkplatz mit bis zu 14 Stellplätzen entstehen und die Zu- und Abfahrt wird im Einbahnverkehr um das Haus verlaufen. Eine ansprechende Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern rundet die Gestaltung des Außenbereichs ab.

Hier gelangen Sie zum Bericht über die Einreichung des Zuwendungsantrags mit zahlreichen Bildern zur Planung: Bericht Ärztehaus Juli 2020