Errichtung einer Notunterkunft im Dreefs Werk II

Das Landratsamt Kronach hat uns vorletzte Woche darüber informiert, dass die im Kronacher Schulzentrum eingerichtete Notunterkunft ins ehemalige Dreefs Werk 2 verlagert werden soll. Es wurde jedoch darum gebeten, die Information so lange vertraulich zu behandeln, bis von Seiten des Landratsamtes eine offizielle Presseinformation herausgegeben wird. Dies ist am heutigen Montag geschehen.

Die Verwaltung des Marktes Marktrodach war in der Zwischenzeit jedoch nicht untätig, sondern hat das Gespräch mit dem Landratsamt Kronach, den Wohlfahrtsverbänden und dem Vertreter der bisher am Schulzentrum tätigen, ehrenamtlichen Helfern gesucht.

Auch wenn für die Notunterkunft formal der Landkreis Kronach zuständig ist, will sich der Markt Marktrodach nicht aus der Verantwortung stehlen. Neben einer reibungslosen Versorgung der Flüchtlinge, geht es dabei auch um die Sorgen und Bedenken der Bevölkerung sowie möglicherweise auftretende Spannungen. Zur Beruhigung der Bürgerinnen und Bürger sei an dieser Stelle gesagt, dass es laut Aussage des Landratsamtes bisher am Schulzentrum kaum Konflikte zwischen Einheimischen und Flüchtlingen gegeben hat. Ich bin mir sicher, dass dies auch bei uns nicht der Fall sein wird, sind doch die meisten Marktrodacher weltoffene und hilfsbereite Bürger. Eine Aufgabe der Kommune wird es daher auch sein, die Hilfsbereitschaft und das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung zu kanalisieren und eine Verbindung zu bereits aktiven Helfern herzustellen.

Am Donnerstag wird dazu ein Treffen mit der Caritas, dem Bayerischen Roten Kreuz und einem Vertreter des Arbeitskreises Asyl, in dem sich die ehrenamtlichen Helfer am Schulzentrum organisiert haben stattfinden. Aus der Verwaltung werden sich dezidiert Frau Wich und Herr Buckreus mit der Angelegenheit befassen. Hochtrabend könnte man dabei von einer neu geschaffenen Stabsstelle sprechen, jedoch bin ich überzeugt, dass die beiden die Angelegenheit mit dem nötigen Pragmatismus angehen werden.

In einer Notunterkunft werden Flüchtlinge für eine relativ kurze Zeit untergebracht, bis eine längerfristige Unterkunft gefunden wird. Dies bedeutet, dass unter den Flüchtlingen wohl eine relativ hohe Fluktuation stattfinden wird. Es bedeutet auch, dass die Anzahl der Flüchtlinge schwanken wird. Ob und wie oft die Maximalkapazität von 300 Plätzen dabei jemals ausgereizt wird, steht noch in den Sternen. Unseren Informationen nach befinden sich im Schulzentrum derzeit ca. 80 Flüchtlinge.