20 Jahre Mittagsbetreuung an der GS Rodachtal

Die Mittagsbetreuung an der Grundschule Rodachtal ist mit Schulbeginn in ihr 20. Betreuungsjahr gestartet, in dem aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen alles etwas anders läuft als gewohnt. Doch es ist nicht das erste Mal in der Geschichte der Mittagsbetreuung, dass man sich auf Neues einstellen muss und bisher hat man immer einen kreativen Weg gefunden, um mit Veränderungen umzugehen. Auch das gehört zum Erfolgskonzept und brachte die Mittagsbetreuung dorthin, wo sie heute steht.

Im neu gestalteten Mittagsbetreuungszimmer stimmt Schulleiterin Annegret Hümmrich-Korm (l.) die Hausaufgabenbetreuung für das neue Schuljahr mit Elke Hümmrich Welt (r.) ab. In den Sommerferien trafen die neuen Möbel ein und die Wand erhielt einen frischen Anstrich.

Laut dem Bayerischen Kultusministerium soll eine Mittagsbetreuung die Erziehungsarbeit des Elternhauses und der Schule unterstützen und eine Betreuung im Anschluss an den stundenplanmäßigen Unterricht in der Grundschule ermöglichen. Diese muss mindestens bis 14 Uhr dauern und es gibt genaue Vorgaben, zum Beispiel zur Gruppengröße oder der staatlichen Förderung.

Von all diesen Vorgaben wussten die berufstätigen Eltern der zukünftigen Erstklässler im August 2001 jedoch nichts. Sie benötigten einfach dringend eine Betreuung für ihre Kinder nach Schulschluss und suchten gemeinsam nach einer Lösung. Eine von ihnen war Elke Hümmrich Welt, die damals noch im Erziehungsurlaub mit ihrem zweiten Kind war und somit Zeit für diese Aufgabe hatte. Mit ihrer Idee wendeten sich die Eltern an den Ersten Bürgermeister Norbert Gräbner und den damaligen Schulleiter Siegfried Grüning, welche sich über diese Initiative sehr freuten und sogleich die Vorgaben für eine Umsetzung in Erfahrung brachten. Kurz vor Schulbeginn im September wurden die Rahmenbedingungen für die Betreuung festgelegt und so stand einem pünktlichen Start der Mittagsbetreuung nichts mehr im Wege.

Im ersten Jahr wurden neun Erstklässler an der Volksschule in Zeyern bis 13 Uhr betreut, im zweiten Jahr waren es bereits 16 Kinder aus der 1. und 2. Klasse. Da im alten Zeyerner Schulhaus nur ein kleiner Raum im Erdgeschoss zur Verfügung stand, war die Gruppe zum Spielen und Entdecken meistens auf dem Pausenhof oder in der umliegenden Natur unterwegs.

Mit dem Umzug aller Klassen in das neue Schulhaus im Jahr 2004 änderte sich einiges. Die Mittagsbetreuung hatte jetzt einen eigenen großen Raum zur Verfügung und auch Dritt- und Viertklässler konnten nun betreut werden. Außerdem wurde die Betreuungszeit auf 14:30 Uhr verlängert und ab dem Folgejahr konnte auch ein warmes Mittagessen angeboten werden. Doch all das war noch lange keine Garantie für das Erreichen der vorgeschriebenen Gruppengröße von 12 Kindern, die für die Förderung einer Mittagsbetreuung nötig sind. Aufgrund der geringen Anmeldungen war jedes Jahr bis zum ersten Schultag unsicher, ob die Mittagsbetreuung im neuen Schuljahr stattfinden konnte oder nicht.

Ab 2008 stieg der Bedarf an Betreuungsplätzen dann aber erstmals auf 23 an und schon ein Jahr später konnte mit Birgit Wich eine zweite Betreuerin eingestellt werden. Seitdem findet die Mittagsbetreuung montags bis donnerstags bis 16 Uhr und freitags bis 14 Uhr statt. Von Jahr zu Jahr erhöhte sich die Anzahl der zu betreuenden Kinder weiter und mittlerweile konnten sechs Gruppen mit bis zu 72 Kindern gemeldet werden. Seit 2013 wird das Betreuungsteam durch Ulrike Krieg und Jutta Keilhold unterstützt, letztes Jahr kamen dann Angelika Müller und Carmen Wich hinzu.

Erfreulicherweise wurde 2016 eine Stelle für den Bundesfreiwilligendienst an der Grundschule geschaffen, sodass die Mittagsbetreuung jedes Jahr Verstärkung durch einen sogenannten „Bufdi“ erhielt. In diesem Schuljahr gibt es erstmals zwei „Bufdis“, welche auch die Ferienbetreuung übernehmen werden. Ab und zu absolvieren auch Erzieher-Azubis ein Praktikum an der Schule und helfen in der Mittagbetreuung mit.

Vor 20 Jahren hatte sich niemand vorstellen können, dass die Mittagsbetreuung ein Mal so groß wird. Aus nur einem Raum mit minimalen Möglichkeiten, ohne Verpflegung geschweige denn einer Küche wuchs über die Jahre ein durchdachtes Konzept mit Hausaufgabenbetreuung, gemeinsamem Mittagessen und vielen Freizeitaktivitäten. Ab diesem Schuljahr stehen der Mittagsbetreuung sogar zwei große Räume für die Betreuung zur Verfügung. Die alten Möbel aus Zeyern wichen einer hellen, modernen Einrichtung und die Wände erhielten einen frischen Anstrich in sonnigem Gelb.

Der Markt Marktrodach ist stolz, dass sich das Zusatzangebot zu einer so bedeutenden Institution an der Grundschule entwickelt hat und mittlerweile über zwei Drittel der Schulkinder nach Unterrichtsschluss hier betreut werden. Lehrerkollegium und Mittagsbetreuungs-Team arbeiten vor allem in Sachen Hausaufgabenbetreuung sehr eng zusammen und stimmen sich bei Fragen oder Problemen unkompliziert ab. Die Mittagsbetreuung ist damit ein fester Bestandteil der Schulfamilie, was auch in der Corona-Krise deutlich wurde. Das Jubiläumsjahr soll aber nicht nur aufgrund der neuen Regelungen im Zuge des Corona-Schutzes besonders werden, sondern es sind viele kleine Aktionen für die Kinder geplant.

 

Das leistet die Mittagsbetreuung:

  • Hausaufgabenbetreuung
  • warmes Mittagessen
  • Bewegungsangebote (Kids in Bewegung, Gymnastik und Tanz)
  • Musikalische Angebote (Singen und Musizieren)
  • kreative Angebote (Töpfern, Basteln, Seifen und Badebomben, Malwettbewerb)
  • saisonale Aktionen (Faschingsparty, Osterbrunch, Weihnachten im Schuhkarton)
  • Ausflüge (Bauernhof, Kino, Wanderungen)
  • Müllsammelaktionen
  • Fortbildungen der Mitarbeiter